Burnout – Information der Praxis Nehrlich Tübingen & Rottenburg

Burnout – wie kommt dieser zustande?

Einer der Hauptfaktoren für die Entstehung von Burnout ist eine nicht ausreichende Stressverarbeitungsstrategie, was dazu führt, dass es in Phasen mit geringerem Arbeitsaufkommen oder in der Freizeit nicht gelingt ausreichend entspannen oder abschalten zu können. Selbst in der Freizeit sind Betroffene dann mit (Freizeit-) Stress konfrontiert. Oder konfrontieren sich selber damit.
In der Regel versuchen Personen mit diesen Stressbewältigungsmustern möglichst schnell, effektiv sowie effizient, als auch nachhaltig abzuschalten, finden aber den Schalter nicht. Da es keinen gibt. Um in der Metapher zu bleiben, ist das wirksame Konzept eher mit einem Schieberegler zu vergleichen, da es sich um eine Phasenweise Runterregulierung handeln sollte. Bei einer inadäquaten Stressverarbeitung fehlt jedoch häufig die adäquate Selbstwahrnehmung um fest stellen zu können, auf welchem Level sich sowohl die Anspannung als auch die Entspannung aktuell befindet, und welche aktiven Möglichkeiten es gibt um wirksam steuern bzw. rechtzeitig gegenzusteuern zu können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Entstehung von Burnout ist erfahrungsgemäß eine Art persönliche Disposition durch erlernte und oder übernommene Strategien im Umgang mit uns selbst.
Was treibt uns an? Wie gehen wir mit auftretenden Problemen um, wenn es mal nicht so läuft wie gewünscht oder erwartet? Wann stellt sich Zufriedenheit ein? Stellt sie sich überhaupt ein? Wie setzen wir uns Ziele und wie gehen wir damit um, wenn wir diese oder Teilziele erreicht haben? Stellt sich dann nachhaltige Freude ein oder ist die Erreichung des (Teil-) Ziels bereits die Startlinie für das nächste Ziel? Wie sind wir in soziale Netzwerke eingebunden? Und zwar in die realen sozialen Netzwerke.
Diese Faktoren stehen in direktem Zusammenhang mit unserer jeweiligen persönlichen Prägung. Damit, wie wir aufgewachsen sind, was unbewusst und bewusst weitergegeben wurde, durch unsere Familie, durch prägende Umfeldsysteme, wie Freunde und auch gesellschaftliche Normen.
Unterschätzt wird erfahrungsgemäß oft auch wie sich Schicksalsschläge, traumatische Erfahrungen oder auch Unfälle auf die Stressverarbeitung im Körper, und damit auch auf die Entstehung von Burnout auswirken.
Wenn verschiedene Faktoren zusammen kommen, was meist der Fall ist, kann unsere physiologische Stressbremse, der Parasympathikus, nicht mehr angemessen aktiviert werden, so dass dann die Sympathikusaktivität überwiegt. Dies erschwert  bzw. verunmöglicht eine körpergerechte Stressregulation und trägt im weiteren Verlauf maßgeblich zur Entstehung des Burnouts bei.

Wie kann Burnout vermieden werden?

Wichtig ist, dass wir eine individuelle Balance finden, wie wir mit nicht vermeidbaren starken Stressphasen umgehen und trotzdem angemessen abschalten und uns regenerieren können.
Hilfreich dabei ist ausreichende Bewegung oder sportliche Aktivitäten, die allerdings so gestaltet sein sollten, dass unser Körper tatsächlich Stresshormone abbauen und sich regenerieren kann, und nicht nach dem Sport einfach nur aus Erschöpfung runterfährt.
Auch ein emotionaler Ausgleich ist sehr wichtig. Hierzu kann auch zählen, dass wir lernen bewusst zu entscheiden mit wem wir wann unsere Zeit verbringen sowie zu lernen, und zu akzeptieren, was uns gut tut, und was nicht.
Zu vorbeugenden Maßnahmen haben wir das SERT-Konzpt in Tübingen und Rottenburg entwicklet. Dieses Trainingskonzept hilft Einzelpersonen oder Gruppen auf die Frühwarnsignale zu achten und während eines stressigen Alltags effektiv zu entspannen. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.sert-konzept.de.

Was kann man dagegen tun?

Zeigt sich, dass sich ein Burnout entwickelt hat bzw. wir auf dem Weg dorthin sind, oder wir immer wieder die Erfahrung gemacht haben, dass wir nicht so, wie wir es an sich für angemessen halten, aus den bisherigen Mustern rauskommen, ist es sinnvoll sich Unterstützung bei Profis zu holen. Dies können, Ärzte, Berater, Coaches oder Therapeuten sein, die Erfahrung in der Begleitung von Personen in solchen Lebensphasen haben.
Wichtig ist, möglichst bald eine klare Entscheidung zu treffen Unterstützung in Anspruch zu nehmen um nicht weiter in der Burnout-Spirale zu bleiben.
Im Prozess der Begleitung geht es auch darum individuelle Wege zu finden mit denen es möglich ist physiologische Methoden zu nutzen vorhandene Körpersignale frühzeitiger zu erkennen und somit Stress physiologisch abzubauen. Zu lernen sich angemessen abzugrenzen, die Ansprüche an sich selbst und andere situationsgerecht zu gestalten. Wichtig ist, dass Lösungsorientiert gearbeitet wird.
Besonders hilfreich ist bei Burnout erfahrungsgemäß eine Kombination aus Systemischen und Hypnosystemischen Methoden, gegebenenfalls ergänzt mit Bio- und Neurofeedback, weil es damit möglich ist alle betroffenen Ebenen, also die emotionale, die körperliche, die unbewusste und die kognitive Ebene einzubeziehen.
Weitere Informationen über Behandlungsmethoden, u.a. durch Systemische Therapie & Beratung und Biofeedback erhalten Sie unter http://www.somatic-sysprax.de.